Trotz niedrigem Energieverbrauch pro Kopf ist Trendumkehr dringend nötig, schlechte Treibhausgasbilanz und Anteil erneuerbarer Energien nur durchschnittlich

Die Klimabilanz der Bundesländer der Österreichischen Energieagentur (AEA) hat für Vorarlberg neben des relativ niedrigen Endenergieverbrauchs pro Kopf einen Anpassungsbedarf bei der Reduktion des Energieverbrauchs und der Treibausgase festgestellt. „Um die Energiewende in Österreich erfolgreich umsetzen zu können, muss auch Vorarlberg sichere Rahmenbedingungen für die Energiewende schaffen. Nun müssen alle an einem Strang ziehen und sich auf den gemeinsamen Zielpfad ausrichten!“, betont Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin von Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ), die wichtige Rolle der Bundesländer in der Energiewende und setzt fort: „Das EAG auf Bundesebene bleibt wirkungslos, wenn nicht auch die Bundesländer auf Klimaschutz- und Energiewendekurs kommen.“

Treibhausgasemissionen seit 1990 um 5% angestiegen
Die Treibhausgase in Vorarlberg sind in den letzten 30 Jahren um 5% angestiegen. Das Jahr 2005 war jenes Jahr mit den höchsten Treibhausgasemissionen überhaupt. Seit 2005 sinken die Treibhausgasemissionen in Vorarlberg zwar wieder und liegen mit einem Rückgang von -9% gegenüber 2005 genau beim österreichweiten Durchschnitt (-9%). Um bis 2040 den Treibhausgasausstoß beendet zu haben, reicht dieser Trend aber bei weitem nicht aus. Dafür muss die Treibhausgasreduktion pro Jahr um 50% höher sein als die letzten 12 Jahre zusammen.

Endenergieverbrauch seit 1990 um 34% gestiegen -Trendumkehr dringend nötig
Beim Endenergieverbrauch liegt Vorarlberg mit 11 TWh (4%) hinter dem Burgenland am zweitniedrigsten im Österreich-Vergleich. Auch beim Energieverbrauch pro Person belegt Vorarlberg hinter Wien den zweiten Platz. Damit die Energiewende gelingen kann, sollte in den nächsten 20 Jahren der Energieverbrauch aber dennoch halbiert werden. Es braucht also eine regelrechte Trendumkehr der Entwicklung und eine Reduktion des Energieverbrauchs von -2,5% pro Jahr, um das Ziel erreichen zu können.

Erneuerbaren-Potenziale müssen genutzt werden
Der Anteil erneuerbarer Energie am Gesamtenergieverbrauch liegt mit 41% über dem österreichischen Durschnitt (33%). Mit einem Anteil von 84% beim Stromverbrauch liegt Vorarlberg im österreichischen Mittelfeld. Mit einem Photovoltaik-Anteil von 3% ist Vorarlberg derzeit gemeinsam mit dem Burgenland und der Steiermark hier an der Spitze Österreichs. Um die Energiewende bis 2040 aber schaffen zu können, müssen alle vorhandenen erneuerbaren Potenziale verstärkt genutzt werden. Die größten Potenziale liegen in Vorarlberg bei der Wasserkraft und der Photovoltaik. Aber auch die ersten Windkraftwerke Vorarlbergs müssen in den nächsten Jahren errichtet werden. „Es bedarf einer deutlichen Verbesserung der Rahmenbedingungen für einen raschen Ausbau“, fordert Prechtl-Grundnig.

Klimabilanz der Bundesländer
Der erste Teil der Studie der Österreichischen Energieagentur „Klima- und Energiestrategien der Bundesländer“ beschreibt den aktuellen Treibhausgasausstoß und die aktuelle Energiebilanz in Österreich und wertet die Potenziale zur Erzeugung erneuerbarer Energie aus.
Die Analyse der Zielsetzungen und Maßnahmen der einzelnen Bundesländer wird am 8. April vom Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) und der Österreichischen Energie Agentur präsentiert.

Rückfragehinweis
Martina Prechtl-Grundnig
Geschäftsführerin EEÖ
Tel.: +43 (0)1 25 32 113 | +43 (0) 664 146 53 33
Mail: office@erneuerbare-energie.at